Navy-Seals gelten als die härtesten Soldaten der Welt. Sie werden immer dann eingesetzt, wenn die Lage aussichtslos ist. Grund genug einmal nachzuforschen, wie jene Elite-Soldaten es schaffen, auf den Punkt mental topfit zu sein.

Welchen Techniken nutzen jene Elite-Soldaten, um sich für Ziele zu motivieren, die für den Normal-Bürger nahezu aussichtslos sind? Und welche besonderen Motivationstechniken lernen jene Navy-SEALs in ihrer Ausbildung, dass sie mental so fit sind, dass sie auf den Punkt ihre höchste Leistungsfähigkeit abrufen können?

Dieser Frage ging Eric Barker in einem Interview für seinen Blog bakadesuyo.com mit dem früheren Navy-SEAL Commander James Waters nach. Dabei fand er 4 Techniken heraus, die jeder in seinen Alltag einbauen kann, um somit seine mentale Stärke auszubauen.

Legen wir los..!

1.) Positive Selbstgespräche

Unser Gehirn arbeitet unentwegt, es registriert ungefähr 300 bis 1000 Worten pro Minute! Um uns zuversichtlich bei Laune zu halten, ist es hierbei wichtig, dass jene Worte positiver Natur sind. Damit dies so ist, „genießen“ Navy-SEALs in ihrer Ausbildung eine besondere Übung namens „Pool Comp“:

Mit einer Tauchausrüstung sollen sie 20 Minuten unter Wasser bleiben. An sich nichts besonderes, gäbe es da nicht ein kleines Hindernis: Innerhalb jener 20 Minuten werden die Taucher immer wieder von Angreifern überrascht, die Ihnen die Atemregler vom Gesicht ziehen und die Sauerstoff-Zufuhr verknoten, so dass ein Atmen unter Wasser nicht mehr möglich ist.

Ungeübt läuft es darauf hinaus, dass jene Soldaten beim ersten Angriff noch in Panik geraten. Der Sinn, der hinter dieser Übung steckt, ist ganz einfach: Die Soldaten sollen lernen ihre Panik zu kontrollieren um in Extremsituationen cool zu bleiben. In dem Sie sich darauf konzentrieren, so schnell wie möglich ihre Ausrüstung wieder in Gang zu bringen, lernen sie ihre Panik in den Griff zu bekommen.

Jene Übung gilt erst als bestanden, wenn die Soldaten es schaffen innerhalb von maximal 4 Versuchen jene 20 Minuten Tauchdauer zu absolvieren.

Was können wir daraus lernen?

Navy-SEALs sind nicht von Natur aus so widerstandsfähig, wie wir es von Ihnen kennen. Die Tatsache, dass lediglich 20 Prozent der Rekruten diese Übung im ersten Versuch schaffen, beweist dies eindrucksvoll. Sie werden erst durch permanentes Trainieren kontinuierlich besser.

Und genau mit jenem permanenten Training können wir es auch schaffen, uns kontinuierlich zu verbessern. Niemand von uns wird bereits von Geburt an mit den Fähigkeiten ausgestattet, die er heute besitzt, sondern muss immer wieder an sich arbeiten um sich kontinuierlich weiter zu entwickeln.

Nur wenn Sie aus Ihrer Komfortzone raus kommen, entwickeln Sie sich persönlich weiter. Dafür müssen Sie nicht á la Navy-SEAL 20 Minuten unter Wasser überraschenden Angriffen verharren, es „reicht“ schon, wenn Sie sich immer mal wieder Zeit nehmen, Neues auszuprobieren oder sich Ihren Ängsten stellen.

2.) Kleine Ziele setzen

Navy-SEALs werden darauf trainiert, sich extrem kleine Ziele zu setzen. Warum? Damit Ihre Motivation dauerhaft gegeben ist. Man kann sogar sagen, dass dies ein Stück „Gehirnwäsche“ ist, damit sich jene Elite-Soldaten der eigentlichen Aussichtslosigkeit nicht bewusst werden und immer daran glauben, dass Unmögliche zu schaffen.

Deren Ziele lauten beispielsweise, bis zum Mittagessen oder zum Abendessen zu überleben…

Was wir daraus lernen können?

Die Motivation zur Selbstverbesserung entsteht daraus, dass wir uns kleine Ziele setzen, die alle im Bereich des Möglichen sind. Setzen wir uns zu große Ziele, die wir nicht erreichen können, leidet darunter unsere Motivation. Oder um es mit anderen Worte zu sagen: Wenn Du eine Website aufbauen möchtest, dann setze Dir nicht gleich eine Seite wie Amazon zum Ziel.

Versuche erst einmal die Seite so zu gestalten, dass Du sie veröffentlichen kannst, als nächstes versuche 5 Besucher am Tag zu erreichen, dann 10, dann 20, etc.

Immer wieder jedes kleine Ziel zu erreichen, sorgt für kontinuierliche Verbesserung „auf dem Weg zum großen Ganzen“! Wir lernen mit Rückschlägen zurecht zu kommen und der Stolz der bereits erreichten Ziele und des zurückgelegten Weges wird unsere Motivation erhöhen, immer ein Stück weiter zu kommen.

3.) Vorausschauend denken

Wir wissen jetzt, dass wir positiv denken sollen und uns kleine Ziele setzen sollen. Doch wie gehen wir mit unvorhergesehenen Problemen um, die in letzter Minute passieren können?

Navy-SEALs spielen bei jedem noch so kleinen Ziel jedes mögliche Szenario, dass sie bei ihrer Zielerreichung behindern könnte durch. Sie könnten jetzt entgegen, dass das dem positiven Denken widerspricht, doch hierbei handelt es sich um etwas gänzlich anderes:

Positives Denken heißt nicht unvorbereitet zu sein, sondern so vorbereitet, dass man sich sicher ist, mit jedem noch so möglichen Problem fertig zu werden. Aus der Vorausschau und dem positiven Denken heraus entsteht sozusagen die Selbstsicherheit, mit allem fertig zu werden.

Es ist nicht so, dass Navy-SEALs aus dem Flugzeug springen und sich mir nichts, dir nichts durch die Berge von Afghanistan kämpfen – im Gegenteil! Commander James Waters dazu: „Wir verbringen 75 Prozent unserer Zeit damit, uns auf ein Ziel vorbereiten. Lediglich 25 Prozent der Zeit verbringen wir mit der Durchführung.“

Navy-SEALs sind für alle Eventualitäten gewappnet. Sie sind darauf vorbereitet, was zu tun ist, wenn der Helikopter abstürzt, der sie abholen soll. Sie wissen, was zu tun ist, wenn sie an der falschen Stelle abgesetzt werden und natürlich auch was sie bei jedem Feindkontakt zu tun haben.

Was wir daraus lernen können:

Die Forschung zeigt, indem wir Unsicherheiten so weit wie möglich reduzieren, reduzieren wir gleichzeitig unsere Angst. Denken Sie daher voraus, was alles passieren könnte. Wenn Sie eine Präsentation halten. Überlegen Sie sich beispielsweise, was Sie machen, wenn der Computer ausfällt, damit Sie sich von nichts aus der Ruhe lassen bringen können.

Je intensiver eine vorausschauende Vorbereitung, umso besser sind Sie für alle Eventualitäten gewappnet und umso sicherer werden Sie sein!

4.) Simuliere den Ernstfall

Als im Mai 2011 die Nachricht um die Welt ging, dass die Navy-SEAL Spezialeinheit „Team 6“ das Gebäude von Osama bin Laden in Pakistan erstürmte, glaubte man zunächst, wie exzellent jene Soldaten wohl sein müssten, so weit gekommen zu sein. Jene Exzellenz erreichten die Soldaten jedoch erst durch die professionelle Vorbereitung auf diesen Ernstfall:

Drei lange Wochen übte die Einheit in originalgetreuen Nachbauten jenes Gebäudes in North Carolina und Nevada jenen Ernstfall. Dutzende Male simulierten die Soldaten, was sie zu tun haben und was alles hätte passieren können.

Im Army-Sprachgebrauch heißt es nicht umsonst „Train like you fight“. Mit anderen Worten: Wenn wir uns halbherzig auf eine Mission vorbereiten und denken „wenn es Ernst wird gebe ich Vollgas!“, können wir gleich einpacken. Im Ernstfall ist es selten so, dass wir mit der Aufgabe wachsen! Meistens ist es so, dass wir im Wettkampf unsere Trainingsleistung bestätigen.

Was wir daraus lernen können:

Trainieren wir demnach schlecht, wird unsere Leistung entsprechend schlecht sein – Ausnahmen bestätigen die Regel und die Regel ist, dass wir an einem schlechten Tag unsere schlechtesten Trainingsleistungen abrufen.

Mit anderen Worten: Wenn Sie den Ernstfall proben, proben Sie ihn so realistisch wie möglich! Sie sollen eine Präsentation vor großem Publikum halten, dann proben Sie Ihre Präsentation vor Publikum. Ein großer Verfechter dieser Strategie war Apple-Gründer Steve Jobs:

Bei seinen berühmten Keynotes zur Veröffentlichung neuer Produkte probte er diese bis zur Perfektion. Er ging sogar so weit, dass er nach psychologischen Mustern suchte, um jeden Zuhörer in seinen Bann der Begeisterung zu schlagen und erstellte nach diesem Schema seine Präsentationen.

Er wusste, wenn er große Absatzzahlen erreichen wollte, musste er bei den Präsentationen die Produkte von ihrer Sahne-Seite zeigen. Kein Wunder also, dass seine Präsentationen als das Nonplusultra für Produktvorstellungen weltweit angesehen wurden und noch heute von seinem Nachfolger Tim Cook nach einem ähnlichen Ablaufplan durchgeführt werden.

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Einzelnachweis:

Barker, Eric: How To Increase Mental Toughness: 4 Secrets Of Navy SEALs and Olympians unter http://www.bakadesuyo.com/2015/08/mental-toughness/

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