Erinnern Sie sich auch an Tage, als Sie sich etwas fest vorgenommen haben, dieses Unterfangen jedoch aus einer Laune heraus abgesagt haben. Schuld daran ist unser “innerer Schweinehund”! Irgendwie verlieren wir im Laufe des Tages die Lust, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen und so fallen uns ständig neue Ausreden ein bis wir letztlich einer dieser Ausreden nachgeben.

Der „innere Schweinehund“ macht es uns schwer, die Selbstdisziplin aufzubringen um unser Tagesziel zu erfüllen. Bildlich wird dieser Dialog zwischen uns und dem “inneren Schweinehund” oft in Form von einem auf unserer Schulter sitzenden Engel sowie einem auf der anderen Schulter sitzenden Teufel dargestellt. Das Teufelchen präsentiert uns in Momenten des Zweifels zahlreiche Ausreden, warum wir auf es hören sollten. Je länger die to-Do-Liste ist, umso größer ist die Gefahr dem „Teufelchen“ zum Opfer zu fallen.

Daher befassen wir uns in dem heutigen Blog-Beitrag einmal mit der Frage, wie wir es schaffen können, den manipulativen Gedanken des „inneren Schweinehundes“ zu widerstehen. Was können wir beispielsweise machen, damit diese vielleicht gar nicht erst auftreten? Entdeckt haben wir dabei vier Möglichkeiten, die uns helfen, auf dem rechten Weg zu bleiben:

1.) Gewohnheiten sind der Königsweg

“Die Gewohnheit ist König über den Verstand.”
deutsches Sprichwort

Denjenigen, die regelmäßig Sport betreiben, ist die Macht von Gewohnheiten wohl am meisten bewusst: So lange wir mit einer gewissen Regelmäßigkeit trainieren gehen, fällt es uns leicht, diesen Turnus beizubehalten. Wir verrichten jene Tätigkeit wie auf Auto-Pilot eingestellt, ohne bewusst darüber nachzudenken.

Aber wehe es ist uns einmal 14 Tage nicht gelungen, unseren Rhythmus beizubehalten: Dann wird es uns mit jedem dahin gehenden Tag schwerer fallen, uns aufzuraffen und diese Tätigkeit wieder aufzunehmen. Der „innere Schweinehund“ wird uns stets neue Ausreden liefern, denen wir mit jedem vergangenen Tag ohne Training zu glauben geneigter sind. Schon sind wir drin im Teufelskreis von Ausreden, Disziplinlosigkeit und Lethargie.

Daher ist es obersten Pflicht, sich gewisse Gewohnheiten anzueignen, wenn wir unsere Selbstdisziplin steigern wollen: Jeden Tag 15 Minuten länger arbeiten, jeden Tag 10 Kunden anrufen oder jeden zweiten Tag ins Fitness-Studio gehen sind nur einige Beispiele für feste Gewohnheiten. Wenn wir dies über vier bis sechs Wochen konsequent machen, wird es uns in Fleisch und Blut übergehen und wir werden diese Tätigkeiten ganz selbstverständlich in unserem Rhythmus beibehalten.

Wichtig hierbei ist, dass wir die Gewohnheit auch unbedingt lernen wollen und mit einem Ziel verbinden:  Es bringt uns nichts einfach nur ins Fitness-Studio zu gehen, wenn wir kein Spaß daran haben. Das Lernen einer Gewohnheit muss mit einem Ziel bzw. einer Belohnung verknüpft werden:

Beispielsweise zu trainieren um einen durchtrainierteren Körper zu bekommen oder länger zu arbeiten um mehr zu verdienen und sich das Wunschauto kaufen zu können. Jene Aussicht auf die Belohnung ist es, die uns den Einsatz und den Fleiß als lohnenswert ersehen lassen.

2.) Regelmäßiges Essen und Trinken

„Ein leerer Magen ist ein schlechter Ratgeber.“
Albert Einstein, 1879 – 1955, Physiker

 
Wenn wir Hunger oder Durst haben, können wir nicht mehr konzentriert denken, da uns stets das Hunger- oder Durstgefühl überkommt.
Dieses Grundbedürfnis lenkt uns in der Folge von unserem klaren Denken ab.

Es ist dann so, als wenn wir ständig durch andere bei unserer Arbeit unterbrochen werden. Wir werden zunehmend gereizter und gestresster.

Daher sollten wir spätestens dann, wenn das Hungergefühl erstmals auftritt, eine Pause einlegen und etwas Essen bzw. Trinken. Besser noch, wenn wir dies präventiv machen! Unsere Produktivität wird es uns danken.

3.) Genügend Schlaf

“Was der Schlaf für den Körper, ist die Freude für den Geist:
Zufuhr neuer Lebenskraft.”

Rudolf von Jhering, 1818 – 1892, deutscher Rechtswissenschaftler

Bereits kleine Kinder sind schneller gereizt und kribitzig wenn sie müde sind. Ähnlich ist es auch mit uns Erwachsenen. Im Laufe des Tages schränkt sich unsere Wahrnehmung ähnlich wie bei Kindern zunehmend ein. Man muss sich das bildhaft so vorstellen, als wenn wir die Welt durch einen Trichter betrachten:

Morgens ist der Trichter groß und wir nehmen zahlreiche Lösungen um Probleme herum wahr. Je länger der Tag andauert, umso enger wird der Trichter. Wenn wir dann schließlich am Abend übermüdet sind, sehen wir nur noch das Problem. Unser Wahrnehmungstrichter ist dann mit dem Problem voll ausgefüllt und wir reagieren gereizter auf jedes noch so kleine Problem.

Ein Beispiel sollte sich unsere Leistungsgesellschaft dabei an den vielen hispanischen Ländern nehmen: Hier gibt es die traditionelle Siesta. Viele Geschäfte schließen in der Zeit zwischen 14 und 17 Uhr, damit die Mitarbeiter Mittagsschlaf halten können, um am späten Nachmittag wieder voll einsatzbereit zur Verfügung stehen.1

In unserer heutigen Leistungsgesellschaft gilt ein Mittagsschlaf als ein Zeichen von Schwäche. Dabei bewirkt dies genau das Gegenteil – unser Leistungsvermögen steigt erheblich. Studien belegen diese Aussagen: In einem Experiment bekamen Probanden, von denen einige Mittagsschlaf halten durften und andere nicht, die gleiche Aufgabe gestellt. Diejenigen, die Mittagsschlaf halten durften, erzielten deutlich bessere Ergebnisse.

Auch bei Pilotentests bestätigte sich dieses Ergebnis. Piloten von Langstreckenflügen hatten nach einem halbstündigen Schlaf eine um 16 Prozent verbesserte Reaktionszeit, wohingegen die Reaktionszeit von Piloten ohne Mittagsschlaf im Laufe des Fluges um 34 Prozent sank.2

Mit anderen Worten: Je länger wir am Stück arbeiten, umso schwächer wird unsere Leistung und umso eher sind wir geneigt dem “inneren Schweinehund” nachzugeben. Unternehmen wie Google wissen dies, dort werden den Mitarbeitern beispielsweise extra Schlafmöglichkeiten zur Verfügung. Zudem hat eine Mittagsschlaf noch einen angenehmen Nebeneffekt: Er verlangsamt den Alterungsprozess!3

4.) Wie wir auf Disziplinlosigkeiten reagieren

“Es gibt keine schlechten Niederlagen.
Man kann nur schlecht mit ihnen umgehen.”
Andreas Tenzer, geb. 1954, deutscher Philosoph

Menschen sind keine Roboter und so kann es im Laufe der Zeit passieren, dass wir einmal gegen unseren „inneren Schweinehund“ verlieren und diesem nachgeben. Beispielsweise wenn wir eine Diät machen und einen Tag unseren Diätplan nicht einhalten. Wichtig ist hierbei, wie wir selbst darauf reagieren. Studien belegen, dass zu viel Selbstkritik zu weniger Motivation und geringerer Selbstkontrolle führen.

Im schlimmsten Fall kann diese Enttäuschung sogar zur totalen Demotivation und inneren Leere führen, so dass sämtliche Zielen erst einmal abgeschworen wird. Die Wahrnehmung wird durch unsere übertriebene Selbstkritik dermaßen eingeschränkt, dass wir unser selbst gestecktes Ziel auf einmal für unerreichbar halten. Der Jojo-Effekt zahlreicher Diäten ist das beste Beispiel hierfür.

Bedenken Sie: Wenn Sie einmal dem “inneren Schweinehung” nachgeben, ist dies nur allzu menschlich! So müssen Sie es sehen und einfach beim nächsten Mal wieder besser machen, denn Menschen die dies in jener Studie als kleinen Fehltritt betrachteten und wussten, dass Sie es besser können, ließen sich auch von kleinen eigenen Disziplinlosigkeiten nicht von ihrem Weg abbringen.


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Einzelnachweise

1. vgl. Wikipedia: Siesta – http://de.wikipedia.org/wiki/Siesta

2. vgl. Groß Gregor: Mittagsschlaf – Gute Mitarbeiter schlafen während der Arbeit; 17.06.2011 – http://imgriff.com/2011/06/17/mittagsschlaf-warum-auf-arbeit-schlafen-sinnvoll-ist/

3. vgl. Raue, Wibke: Alterungsprozess; 21.01.2010 – http://www.onmeda.de/wellness/altern.html

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